Office 365 ProPlus
5. Türchen
Für Office 365 Kunden der ersten Stunde (also Betatester seit Oktober 2010) sind die Office Werkzeuge von Microsoft keine Selbstverständlichkeit. Erst im Juni 2011, als auch Office 365 offiziell gelaunched wurde, konnte man die entsprechende Office Version auch monatlich zusammen mit seinem O365 Plan mieten.
Besonderheiten:
Office ProPlus ist von den normalen Office Version kaum zu unterscheiden. Lediglich bei der Lizensierung und Bereitstellung gibt es kleine Unterschiede, aber dies soll uns hier erst einmal nicht stören. Für weitere Details empfehle ich aber diese Seite:
https://technet.microsoft.com/de-de/library/gg702619.aspx
Benutzer mit einer einzigen Office 365 Lizenz können Office ProPlus auf bis zu fünf Computern gleichzeitig installieren. Das bedeutet auch, dass ich eine ganz normale Client-Version habe, die ich auch offline nutzen kann. Ich muss also nicht ständig eine Internetverbindung haben. Lediglich ein mal in 30 Tagen muss eine Verbindung zu O365 hergestellt werden, damit alle Funktionen zur Verfügung stehen. Ist man länger als 30 Tage offline, schaltet Office in einen Modus mit stark reduzierter Funktionalität. Sollte so ein Offline Szenario häufiger bei euch auftreten, dann eignet sich eher der Einsatz der klassischen Office Editionen. Aber wenn nicht, wie gesagt, ihr habt dann die gleichen Office Client Programme, wie ihr es gewöhnt seid und nicht nur die Browser-Versionen!
Installation Online-Mode:
Wir wollen nun schauen, wie wir Office ProPlus zum Laufen kriegen. Ähnlich, wie man On-Premises einen zentralen Share zur Verfügung stellt und dann per Group Policy die Office Anwendungen über eine msi-Datei installiert, so ist dies auch in Office 365 ähnlich möglich – und sogar noch einfacher! Die „Click-to-Run“ Funktion ermöglicht den Endbenutzern im Browser, dass sich die Software per Klick runterlädt und automatisch installiert. Dabei kann ich als Administrator ganz einfach bestimmen, für welche Produkte dies möglich sein soll.
Jetzt wird es noch besser, denn diese Click-to-Run Installation beinhaltet nicht nur alle zukünftigen Updates automatisch, sondern ermöglicht auch eine „Streaming Installation“. So können die Endbenutzer gleich loslegen und mit den Produkten arbeiten, obwohl sie eigentlich noch nicht vollständig im Hintergrund installiert sind. Dies lässt Firmen besonders bei neuen Mitarbeitern noch agiler und effizienter werden.
Installation Offline-Mode:
Möchte man die Programme aber lieber per Konfigurationsdatei bereit stellen, so kann man die Office Programme auch zentral On-Premises ausrollen. Und dies wird auch alle die interessieren, die bei der Installation einer „normalen“ Office 2016 Version gemerkt haben, dass man nicht mehr im Installationsdialog wählen kann, welche Produkte man installieren möchte. Dafür benötigen wir nun eine entsprechende Konfiguration im Hintergrund.
Zu aller erst muss man sich dafür das Deployment-Tool von Microsoft herunterladen. Mit Hilfe dessen können Administratoren
- Einen lokale Click-To-Run Installationsort erstellen, anstelle die Dateien jedes mal aus dem Internet zu laden
- Einen Click-To-Run Richtlinie für Clients anlegen, also was installiert werden soll und was nicht und
- Ein virtuelles Paket erstellen, um die Produkte „gestreamt“ zu nutzen.
Nach dem Download der selbst-extrahierenden EXE-Datei (http://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=49117) werden folgende beiden Dateien entpackt:
Die spezielle Setup.exe kennt zusätzliche Funktionen, die man in einem entsprechenden Mode starten kann. Analog zu a), b) und c) oben gibt es also den „download“, „configure“ und „packager“ Mode. Wenn wir in einer Eingabeaufforderung (per Shift + rechte Maustaste am Ort der Setup.exe geöffnet) folgenden Befehl eingeben:
Setup.exe /configure D:\DeploymentTool\Configuration.xml
Startet die Installation mit den Konfigurationen aus der XML-Datei von D:\DeploymentTool.
Schauen wir uns also diese Konfiguration noch etwas genauer an. Neben einiger weiterer Einstellungen, die hier genauer von Microsoft erklärt sind, konzentrieren wir uns auf folgende:
ExcludeApp
Dieser Switch ermöglicht, dass bestimmte Programme von der Installation ausgeschlossen werden. Da ich die „normalen“ Word, Excel, etc. Programme nicht ausschließen will, hier nur ein Beispiel nicht so häufig genutzter Programme:
- <ExcludeApp ID=“Access“ />
- <ExcludeApp ID=“Groove“ />
- <ExcludeApp ID=“InfoPath“ />
- <ExcludeApp ID=“Publisher“ />
- <ExcludeApp ID=“SharePointDesigner“ />
SourcePath
Um den Ort zu referenzieren, an dem die Office Binaries abgelegt sind
Product ID
Gibt an, um welche Produktversion es sich handelt. Aktuell stehen folgende zur Auswahl:
- 365ProPlusRetail: Office 365 ProPlus
- VisioProRetail: Visio Pro
- ProjectProRetail: Project Professional
- SPDRetail: SharePoint Designer
Verschiedene Produktversionen könnt ihr auch miteinander verbinden. Ihr müsst diese dann extra als Produkt ID angeben, wie z.B. „VisioProRetail“ im Screenshot.
Mit diesen Informationen könnt ihr nun nicht nur dedizierte Office 2016 Installationen anpassen, sondern vor allem auch Office ProPlus als Teil eurer Office 365 Subscription zentral in eurer Firma ausrollen und kontrollieren. Weiterführende Links von Microsoft zu der Konfigurationsdatei findet ihr hier:
- Konfigurationsdatei im Detail: https://technet.microsoft.com/de-de/library/jj219426.aspx
- Apps Ausschließen: https://technet.microsoft.com/library/dn745895.aspx
Verwaltung im laufenden Betrieb:
Sollten eure Nutzer bereits die Office Programme installiert haben, die ihr nun nachträglich nicht mehr anbieten möchtet, dann schiebt dafür einfach die entsprechenden Regler wieder zurück im
Admin Center > Settings > Services & add-ins > Office software download settings (siehe erster Screenshot oben).
Wenn ihr einzelne Cloud-Features, wie z.B. Planner, einzelnen Nutzern nicht zur Verfügung stellen wollt, dann wählt ihr auch hier die jeweiligen Nutzer aus und betätigt den entsprechenden Regler unter:
Admin Center > Users > Active Users > Product licenses
Mir gefällt diese zentrale und übersichtliche Verwaltung der Nutzer und entsprechender Programme und Funktionen sehr gut. Es ermöglicht wirklich einen einfachen Einstieg in die Office 365 Cloud.
Happy „SharePointing“!
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